Ein- und Ausspeicherung führen bei den Druckbehältern und Rohrleitungen zu zyklischen Lasten. In der Vergangenheit wurde die Ermüdungsfestigkeit dieser Komponenten häufig durch eine Auslegung mit den Regelwerken AD 2000 oder EN 13445 sichergestellt. Diese Normen sind anrissbasiert – das bedeutet, dass sie nicht einen existierenden Riss postulieren (wie die amerikanischen Regelwerke ASME1 B31.12, BPVC), sondern die Anzahl der zulässigen Zyklen bis zur Bildung eines technischen Anrisses berechnen. Um sichere und wirtschaftliche Konstruktionen von Druckwasserstoffbehältern zu ermöglichen, müssen Normen um den Einfluss von Druckwasserstoff(-gemischen) auf die Anrissbildung erweitert werden. Das Anrissverhalten von Druckbehälterstählen unter Wechsellast im Wasserstoffbetrieb ist aktuell nur punktuell experimentell untersucht. In den vom BMBF finanzierten Wasserstoffleitprojekten »H2Mare« und »TransHyDE« charakterisiert das Fraunhofer IWM aktuell das Anrissverhalten einiger Stähle für Druckbehälter.