Chris Eberl schloss 2001 sein Studium der Werkstoffwissenschaften an der Universität Stuttgart ab. Am Max-Planck-Institut für Metallforschung arbeitete er zusammen mit Industriepartnern am Verständnis der Ermüdung in dünnen Schichten und promovierte im Jahr 2004 mit dem Thema »Fatigue of Al thin films at Ultra High Frequencies« an der Universität Stuttgart. An der Johns-Hopkins University beschäftigte er sich mit Verformungsmechanismen in nanokristallinen Metallen, mit der mechanischen Charakterisierung von Hochtemperatur-Schutzschichten und mit experimenteller Mechanik. Seit 2007 ist Chris Eberl als »Invited Visiting Scientist« mit der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, verbunden. Von 2007 bis 2012 leitete er die unabhängige Nachwuchsgruppe »Microreliability« am IAM-WBM am Karlsruher Institut für Technologie. Von 2012 bis 2018 leitete er die Gruppe »Meso- und Mikromechanik« am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik IWM. 2014 hat er einen Ruf als Leiter des Lehrstuhls für Mikro- und Werkstoffmechanik an der Universität Freiburg angenommen und ist in Personalunion stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IWM. Seit 2018 ist Chris Eberl Mitglied des Gründungsvorstandes und Leiter der Säule »Longevity« des Exzellenzclusters »livMatS« – living Materials Systems – an der Universität Freiburg. Weiterhin wurde er 2018 zum wissenschaftlichen Koordinator des »Fraunhofer Cluster of Excellence Programmable Materials« gewählt. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die Digitalisierung der Materialforschung, den er als Sprecher der NFDI-MatWerk sowie im Lenkungskreis der Plattform MaterialDigital und in verschiedenen Projekten verfolgt.
Er forscht mit seinem Team am Design und an der experimentellen Charakterisierung von Deformations- und Degradationsmechanismen in Werkstoffen. Im Fokus stehen nano- und mikrostrukturierte Werkstoffe und Bauteile sowie die komplexen mechanischen Eigenschaften von bioinspirierten programmierbaren Materialien. Um das physikalische Verständnis von Skalierungs- und Größeneffekten der aktiven Mechanismen in diesen Materialien zu verbessern, hat seine Gruppe neue Messmethoden zur mechanischen Charakterisierung und Bewertung der Zuverlässigkeit entwickelt. Das Ziel: moderne High-Tech Materialien in einer nachhaltigen und zuverlässigen Weise nutzbar machen.
Chris Eberl erhielt für seine Promotion 2004 eine Auszeichnung der Universität Stuttgart und die Max-Planck-Gesellschaft verlieh ihm 2006 die Otto-Hahn-Medaille. Von verschiedenen Institutionen hat er eine Reihe individueller Förderungen erhalten. Das Max-Planck-Institut für Metallforschung Stuttgart nominierte ihn 2006 für ein PostDoc Auslandsstipendium, und 2007 bis 2012 wurde er von der DFG als »unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter« gefördert. Von der National University of Singapore (NUS) wurde er 2009 nach Singapur, von der Johns Hopkins University 2010 nach Baltimore und von der University Roma Tre 2011 nach Rom zu Auslandsaufenthalten eingeladen. Die Fraunhofer Gesellschaft fördert seine Forschung seit 2012 durch das Attract-Programm.
Chris Eberl wurde 2017 in die Vintage Class der Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen, dem »Executive Management Development Program« bei Fraunhofer für wissenschaftliche Führungskräfte aus dem oberen Institutsmanagement. 2022 wurde dieses erfolgreich abgeschlossen.
Neben seiner akademischen Berufung hat Chris Eberl viele Aufgaben im Wissenschaftsmanagement wahrgenommen. Der Deutsche Verband für Materialforschung und -prüfung e.V. (DVM) hat Chris Eberl zum Vorstandsmitglied ab 2024 gewählt.