Projektbeschreibung
Im Rahmen der Energiewende erfährt der Druckwasserstoff als Energieträger eine stetig steigende Relevanz. Um eine praxistaugliche Wasserstoff-Infrastruktur zu schaffen, bedarf es einer Vielzahl von neu zu entwickelnden Komponenten, um eine sichere Speicherung, Betankung und Transport zu gewährleisten. Um diese Bauteile betriebsfest auszulegen, werden neue Berechnungskonzepte benötigt, die materialspezifisch die Schädigungsmechanismen unter Wasserstoffatmosphäre in geeigneter Art und Weise abbilden können. Für spezielle Anwendungen (z.B. Pipelines, Druckbehälter) existieren zwar Regelwerke, die einen Wasserstoffeinfluss berücksichtigen, jedoch erfolgt dies bisher nur in sehr undifferenzierter und konservativer Art und Weise, indem beispielsweise ein pauschaler Sicherheitsfaktor von 1/10 in Wasserstoffatmosphäre angesetzt wird (AD2000 Regelwerk). Es besteht von daher ein erheblicher Bedarf an maßgeschneiderten Berechnungsprozeduren für eine breite Vielzahl an Bauteilen und Materialien, die den Medieneinfluss des Wasserstoffs sachgerecht berücksichtigen. Das Projekt soll die Vorstufe zur Entwicklung einer Berechnungs-Richtlinie darstellen. Dazu werden mehrere Beispielbauteile analysiert, wie z.B. Ventilgehäuse oder Armatur-Komponenten. Das Schädigungspotential der Wasserstoff-Atmosphäre wird u.a. über die beanspruchungsabhängigen Parameter wie Druck, Konzentration, Temperatur, Expositionsdauer und Lastfrequenz sowie die werkstoffabhängigen Faktoren wie Werkstoffgruppe und chemische Zusammensetzung berücksichtigt.